3. November 2025
19:30 Uhr
Evangelisches Gemeindehaus

MITEINANDER reden, GEMEINSAM wachsen

Einladung zum Herbstforum 2025

Am Montag, 03.11.2025 um 19:30 Uhr findet unser diesjähriges Herbstforum im evangelischen Kirchengemeindehaus in Tägerwilen statt.

Neben den schon fast traditionellen Informationen aus dem Gemeindehaus und der Volksschulgemeinde, freuen wir uns sehr, am diesjährigen Herbstforum Frau Prioska Gavallér-Rothe mit einem Vortrag zum Thema «Wertschätzend Klartext reden» begrüssen zu dürfen. Ob und in welchem Mass wir in der Familie, im Beruf und im Gemeinwesen konstruktiv zusammenwirken können, entscheidet sich bereits in der Art, wie wir denken.

Die Referentin Piroska Gavallér-Rothe ist Mediatorin, Universitätsdozentin und Trainerin für Kommunikationskompetenz. Sie wohnt und arbeitet in Salenstein.

In ihrem Referat wird sie auf folgende Fragen eingehen:

  • Welche Denkweisen verhindern konstruktiven Austausch und welche fördern ihn?
  • Wie können wir für das einstehen, was uns wichtig ist, und dennoch offen im Dialog bleiben?
  • Wie können wir Unterschiede als wertvolle Ressourcen nutzen, statt sie als Bedrohung zu sehen?

Ein lebendiger Vortrag voller Aha-Momente, tiefgründig, humorvoll und mit praxisnahen Impulsen, die zeigen, wie Menschen ganz individuell mit bewusster Haltung und Sprache zu einem konstruktiven Miteinander beitragen können.

Interessiert? Hier geht es zum Flyer:
2025_Einwohnerforum_Flyer Herbstforum

Anschliessend an die Informationen, Vortrag und Diskussionen sind alle eingeladen, bei einem Apéro Kontakte zu knüpfen und sich weiter über die angesprochenen Themen zu unterhalten.

Wir freuen uns auf diese Veranstaltung, und wir freuen uns sowohl unsere Mitglieder, wie auch viele weitere interessierte Personen beim Herbstforum begrüssen zu dürfen !

Sie sind herzlich eingeladen. 

Interview von Walter Müntener mit Piroska Gavallér-Rothe

Im Vorfeld des Herbstforum am Montag, 3. November 2025 um 19 30 Uhr im evang. Kirchgemeindehaus Tägerwilen stellt sich die Referentin unseren Fragen.

Einwohnerforum: Einige Tägerwiler*innen kennen Sie aus einem Interview in der Thurgauer Zeitung, andere von Besuchen Ihrer Kurse. Viele allerdings kennen Sie noch nicht. Wer ist Piroska Gavallér-Rothe?

Piroska Gavallér-Rothe: Wie viel Zeit haben wir? (lacht) Im Ernst: Zuerst bin ich ein Mensch, der Menschen liebt – mit allen Ecken und Kanten. Genau deshalb arbeite ich mit Menschen – in Konflikten, in Krisenzeiten oder einfach dann, wenn sie ihre Kommunikation verbessern wollen. 2019 habe ich meine Erfahrungen in meinem Buch ‚Wertschätzend Klartext reden‘ veröffentlicht – lange bevor KI-Tools Texte schreiben konnten. Schreiben ist für mich nicht nur Arbeit, sondern eine meiner Leidenschaften.

EFT: Welches sind Ihre Spezialgebiete?

PGR: Vor Corona habe ich vorwiegend im Unternehmenskontext gearbeitet. Während des Lockdowns habe ich gemerkt: Ich möchte nicht mehr ständig reisen, sondern lieber regional wirken. Deshalb liegt mein Schwerpunkt heute auf der Begleitung von Einzelpersonen und Paaren – aber auch von Schulen, Kirchen und Gemeinden. Es geht immer um Klarheit, Verbindung – und darum, Konflikte so zu lösen, dass es für alle stimmt.

EFT: Sie sind Dozentin an der Uni Tübingen für Konflikt- und Kommunikations-Kompetenz. Kommunikation im Zeitalter von Social Media, Whatsapp und Emojis.
Was sagen Sie den Studierenden?

PGR: Dazu sage ich gar nichts. Wichtiger ist, dass die Studierenden erleben, was authentische Kommunikation bedeutet – und wie es sich anfühlt, in wirklicher Beziehung zu sein. Junge Menschen brauchen Begegnungen, die emotional bedeutsamer sind als das, was sie im Netz erleben. Wenn wir als Erwachsene solche Begegnungen ermöglichen, verliert die virtuelle Welt ihre Sogwirkung – und echte Beziehung wird wieder attraktiv.

EFT: Kommunikation ist Ihr Thema und «gute Kommunikation fällt nicht vom Himmel» ist einer Ihrer Kernsätze. Gibt es Unterschiede in der Art der Kommunikation im Beruf, in der Familie, im Freundeskreis oder im Gemeinwesen?

PGR: Ja und nein. Die Rollen unterscheiden sich, doch die Prinzipien sind überall gleich: Menschen wollen gehört und verstanden werden, ernst genommen mit dem, was sie bewegt. Oft wissen sie selbst nicht genau, worum es ihnen geht – dann hilft es, das Unausgesprochene hörbar zu machen. Entscheidend ist eine bewusste Kommunikation, die einfühlsam und wertschätzend ist, zugleich aber auch klar und prägnant.

EFT: Was dürfen die Besucher des Herbstforum von Ihrem Referat erwarten?

PGR: In meinem Vortrag geht es weniger darum, wie wir miteinander reden, sondern darum, wie unbewusste Denkstrukturen unsere Gespräche blockieren können. Anhand meines 4-Stühle-Modells zeige ich, welche Gedanken wirken, wenn wir uns zurücknehmen oder angriffig werden – und welches Denken uns befähigt, einander selbstbewusst auf Augenhöhe zu begegnen und kreativ zusammenzuwirken.

Bericht über das Herbstforum 2025

Bericht aus der Tägerwiler Post vom 13.11.2025

Herbstforum mit P. Gavallér-Rothe stösst auf grosses Interesse

Um die 50 Besucherinnen und Besucher fanden letzten Montag den Weg ins ev. Kirchgemeindehaus, um dem diesjährigen Herbstforum – organisiert durch den Vorstand des EFT – beizuwohnen.

Zuerst berichtete M. Ellenbroek vom Aufschub des Projektes Hertlerhalle, von der Rechnung 2025, die besser ausfallen wird als erwartet, von einem leicht sinkenden Strompreis und von einem Minus von rund CHF 550’000.- fürs Budget 2026.

Danach bekam D. Heidegger das Wort. Die VSG gehe von einer roten Null in der Rechnung 2025 aus. Für 2026 werde mit einem Minus von CHF 589’000.- gerechnet. Er sei zufrieden, dass alle Stellen mit diplomierten Lehrpersonen besetzt werden konnten und sich die Teams durch viele langjährige Mitarbeitende auszeichneten. Die Bauarbeiten am Schulhaus Hasenweg seien auf Kurs, so dass es im Herbst 2026 in Betrieb genommen werden könne.

Schliesslich kam der Höhepunkt des Abends: das Referat von P. Gavallér-Rothe. Auf sehr lebendige Weise erläuterte sie, welche Denkweisen einen konstruktiven Austausch fördern und welche nicht. Der Satz «Lassen Sie mich gefälligst mal ausreden!», den eine Vorgesetzte ihrer Mitarbeiterin an den Kopf knallt, war die Ausgangslage für die Ausführungen der Referentin. Mit vier Stühlen veranschaulichte sie, wie die Mitarbeiterin auf die gehässige Aufforderung möglicherweise reagiert und welches Verhalten für beide konstruktiv wäre. Das Spektrum reicht von Rückzug aufgrund von Einschüchterung, Selbstzweifel, Depression über Aggression, Impulsivität und Kampfmodus bis zu den wünschenswerten Reaktionen. Diese führen dazu, dass die Mitarbeiterin zuerst mal tief durchatmet, etwas Distanz gewinnt, um die Situation richtig einzuordnen und ihr Gegenüber zu verstehen, und dann für sich selbst einsteht, indem sie «wertschätzend Klartext redet».

Beim Apéro danach diskutierten die Anwesenden angeregt über gelingende Kommunikation.

Für den Vorstand des «Einwohner-Forum», Antonia Loser